
Fokus Volkswirtschaft der KfW - "Digitale" Gründer beleben Deutschlands Innovationskraft
News der KfW Bankengruppe
Die Analyse "Digitale Gründer werden ihrer Vorreiterrolle gerecht" von KfW Research zeigt, dass speziell "digitale" Gründer überdurchschnittlich zur Stärkung Deutschlands Innovationskraft beitragen.
Die Gründungstätigkeit in Deutschland habe zuletzt einen Tiefpunkt markiert, sei dabei aber innovativer geworden: Es habe 6 % mehr Gründer gegeben, die an technologischen Innovationen forschten und entwickelten. Dies sei positiv bemerkenswert, da insbesondere innovative Unternehmen zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaft stärken würden.
Die Angebote „digitaler“ Gründer (2015: 166 000) könnten nur mithilfe digitaler Technologien genutzt werden. „‘Digitale‘ Gründer sind doppelt so oft innovativ wie ‚nicht-digitale‘. Sie sind stärker als andere Gründer auf ‚Neues‘ fokussiert. Darin liegt eine große Wirkungskraft auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Entwicklung der Volkswirtschaft“, sagte Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. Von den untersuchten „digitalen“ Gründern gäben 12 % an, dass ihr Angebot eine überregionale Marktneuheit sei, weil es das Angebot zumindest in Deutschland noch nicht gegeben habe. Bei „nicht-digitalen“ Gründern seien es nur 5 %. Zudem seien 19 % der „digitalen“ Gründer innovativ – das heißt, sie führten Forschung und Entwicklung durch, um ihr Produkt technologisch zu verfeinern. Der Anteil bei den „nicht-digitalen“ Gründern liege lediglich bei 10 %.
Von zehn „digitalen“ Gründern zielten sieben auf einen überregionalen Absatzmarkt – bei den „nicht-digitalen“ Gründern seien es hingegen nur zwei von zehn. Ein Grund hierfür dürfte sein, dass sich über „digitale“ Vertriebskanäle leichter Kunden über den lokalen Standort hinaus erreichen ließen.
Die stärkere Innovationsorientierung und die größeren Zielmärkte zögen bei „digitalen“ Gründern einen größeren Bedarf an Anschlussfinanzierungen nach sich: Jeder dritte „digitale“ Gründer plane auf Zweijahressicht (2016/2017) sich von externen Kapitalgebern Mittel zu beschaffen, dagegen nur jeder fünfte „nicht-digitale“ Gründer. Dabei hätten sie insbesondere häufiger größere Kapitalbedarfe von über 25.000 EUR und von über 100.000 EUR. „Nach der Start-up-Phase benötigen ‚digitale‘ Gründer passende Anschlussfinanzierungen, um ihre Geschäftstätigkeit für den internationalen Markt weiter auszubauen. Diese gilt es sicherzustellen, damit die ‚digitalen‘ Unternehmen ihre Innovationskraft ausspielen und ihre besondere volkswirtschaftliche Rolle ausfüllen können“, sagte Dr. Zeuner.
Quelle: KfW Bankengruppe
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KfW-Studie Digitale Gründer (pdf, 122 KB) |