15.05.2017

German Private Equity Barometer - Geschäftsklima im deutschen Beteiligungsmarkt bleibt zu Jahresbeginn sehr gut

News der KfW Bankengruppe

Das Geschäftsklima auf dem deutschen Markt für Beteiligungskapital verändert sich laut German Private Equity Barometer von KfW und BVK zum Auftakt des Jahres 2017 kaum und bleibt sehr gut.

Im ersten Quartal liege der Geschäftsklimaindex des German Private Equity Barometers bei 61,8 Saldenpunkten (-0,2 Zähler). Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage lege dabei geringfügig zu, der Indikator für die Geschäftserwartung gehe zurück. Wie im Vorquartal entwickele sich das Geschäftsklima in den Teilmärkten uneinheitlich, dieses Mal allerdings mit umgekehrten Vorzeichen: Während die Stimmung der Frühphaseninvestoren wieder besser werde, trete bei den Spätphaseninvestoren nach dem vorherigen Rekordquartal eine Beruhigung ein.
 
Das Geschäftsklima im Venture Capital-Markt mache seinen Einbruch im Schlussquartal 2016 wieder wett. Der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments steige im ersten Quartal 2017 um 11,3 Zähler auf 59,7 Saldenpunkte. Dabei bewerteten die Investoren Geschäftslage und Geschäftserwartung fast identisch. Bei den wichtigsten Faktoren des VC-Marktumfelds gebe es drei Rekorde zu verzeichnen: Fundraisingklima, öffentliche Förderung und Höhe des Dealflows seien noch nie besser bewertet worden. Sehr gut bewertet würden zudem Exitmöglichkeiten und Dealflow-Qualität. Bei den Einstiegspreisen zeichne sich eine Besserung der zuletzt gemessenen Unzufriedenheit ab.

„Das gegenwärtige Marktumfeld spricht für ein sehr gutes VC-Jahr 2017“, sagte Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. Er sehe aber die schlechte Nachfrage im Spätphasensegment mit Sorge: „Wir müssen auch etablierte Unternehmen in die nächste Generation führen, denn die Umwälzungen im Zuge der Digitalisierung machen vor dem Mittelstand nicht halt. Für die notwendigen Investitionen kann Beteiligungskapital das richtige Mittel sein.“ Eine Gefahr sehe Zeuner in politischer Unsicherheit. „Investoren mögen keine Unsicherheit. Zwei Drittel der Equity-Investoren befürchten negative Auswirkungen auf den deutschen Beteiligungsmarkt, wenn die EU weiter geschwächt wird. Der Ausgang der Stichwahl in Frankreich ist also auch vor diesem Hintergrund eine gute Nachricht.“
 
„Die anhaltend positive Stimmung spricht für die Stabilität des Marktes, der den zahlreichen Widrigkeiten insbesondere mit Blick auf die politische Großwetterlage trotzt. Diese Stabilität ist eine gute Nachricht für kapitalsuchende Gründer und mittelständische Unternehmen“, ergänzte Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes BVK-Vorstandsmitglied. Die kritische Bewertung des Dealflows in der Spätphase überrasche Hinrichs nicht. „Dies ist ein Effekt der Niedrigzinsphase. Unternehmer finden aktuell kaum attraktive Alternativanlagen und halten sich deshalb mit dem Verkauf ihrer Unternehmen zurück. Zudem konnten viele Unternehmen in den letzten konjunkturell starken Jahren finanzielle Reserven aufbauen, und die Banken bieten guten Unternehmen sehr vorteilhafte Kreditkonditionen.“

Quelle: KfW Bankengruppe

Das aktuelle German Private Equity Barometer steht hier zum Download zur Verfügung.