
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer - Deutsche Wirtschaft blickt mit Zuversicht ins Jahr 2017
News der KfW Bankengruppe
Laut aktuellem KfW-ifo-Mittelstandsbarometer sehen die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland dem Jahreswechsel gut gelaunt entgegen: Ihr Geschäftsklima verbessert sich im Dezember gegenüber dem Vormonat um 1,2 Zähler auf 20,0 Saldenpunkte. Damit hat der Indikator seit seinem Tiefpunkt im Februar dieses Jahres um fast zehn Zähler zugelegt.
Maßgeblicher Treiber der Stimmungsverbesserung im Mittelstand sei die deutlich bessere Einschätzung der aktuellen Geschäftslage. Die Erwartungen an die künftigen Geschäfte behaupteten sich zwar nur knapp auf dem Vormonatsniveau, erreichten damit aber nach wie vor einen überdurchschnittlich hohen Wert.
Noch optimistischer als die mittelständischen Firmen blickten die deutschen Großunternehmen ins Jahr 2017. Die häufig international ausgerichteten großen Firmen setzten offenbar auf eine Erholung der Weltwirtschaft im kommenden Jahr – da bedeutende Schwellenländer wie Russland und Brasilien die Rezession hinter sich lassen dürften, sei das durchaus realistisch. Die Lageurteile fielen ähnlich gut aus wie im Mittelstand, sodass das Geschäftsklima der großen Unternehmen im Dezember zulege. Höher habe es zuletzt im Juli 2011 notiert.
„Die deutsche Wirtschaft unterstreicht zum Jahreswechsel einmal mehr ihre robuste Verfassung. Das Brexit-Votum im Juni, die US-Wahl im November, das verlorene Verfassungsreferendum und der Rücktritt des italienischen Ministerpräsidenten im Dezember, die zunehmend schwierige Lage in der Türkei und im Nahen Osten – keines dieser vielen und oft unerwarteten Ereignisse konnte den Stimmungsaufschwung dauerhaft kippen“, resümierte Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Die vormals auffällige Stimmungslücke zwischen Mittelstand und Großunternehmen habe sich inzwischen geschlossen. Dies sei der anhaltend soliden Binnennachfrage zu verdanken, zu der sich nun die Hoffnung auf eine zumindest moderate Erholung der Exportmärkte geselle.
„Erhebliche politische Risiken darf man allerdings nicht aus den Augen verlieren“, so Zeuner. Der künftige handelspolitische Kurs der USA sei noch unklar, Wahlen in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und eventuell in Italien fänden statt, zudem stünden wohl ab dem Frühjahr harte Brexit-Verhandlungen an. „Alles in allem rechnen wir für 2017 bei deutlich weniger Arbeitstagen mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 %. Der deutsche Aufschwung geht damit unter schwierigen Rahmenbedingungen in sein viertes Jahr.“
Quelle: KfW Bankengruppe
Das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Dezember 2016 finden Sie hier.