
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer - Geschäftsklima im Mittelstand: Die Stimmungsparty geht weiter
News der KfW Bankengruppe
Das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt: Der Stimmungsaufschwung in den kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland kennt zurzeit scheinbar keine Grenzen. Ihr Geschäftsklima steigt im Juli um weitere 1,1 Zähler auf jetzt 29,2 Saldenpunkte. Verantwortlich für dieses neuerliche Allzeithoch - das dritte in nur vier Monaten - ist der nochmals optimistischere Blick des Mittelstands in die Zukunft.
Die Geschäftserwartungen verbesserten sich um 1,9 Zähler auf 16,6 Saldenpunkte. Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage verharrten demgegenüber auf dem Rekordniveau von 41,9 Saldenpunkten, nachdem sie im Vormonat einen Riesensprung nach oben gemacht hätten.
Auch die Großunternehmen feierten die Stimmungsparty im Juli kräftig mit. Ihr Geschäftsklima lege um 2,5 Zähler auf 27,0 Saldenpunkte zu. Beide Komponenten des Klimaindikators würden zum Anstieg betragen: Während die Geschäftserwartungen vergleichsweise moderat anzögen, beurteilten die großen Firmen ihre aktuelle Geschäftslage erheblich besser als im Vormonat.
Ihre ökonomische Basis habe die ausgezeichnete Stimmung der Firmen praktisch aller Branchen und Größenklassen in der Tatsache, dass – neben der schon lange verlässlich guten Binnennachfrage – seit einigen Monaten auch die Auslandsnachfrage merklich anziehe und sich das Fundament des deutschen Aufschwungs damit verbreitere. Die Belebung der Weltkonjunktur werde besonders in der international sehr aktiven Großindustrie spürbar, deren Geschäftsklima aktuell den höchsten Stand seit Februar 2011 erziele. Aber auch in der mittelständischen Industrie, die viele global bedeutende „Hidden Champions“ in ihren Reihen habe, zeige der Stimmungstrend weiter klar nach oben. Die eher binnenorientiert ausgerichteten Branchen müssten sich dahinter nicht verstecken: Die Baufirmen beider Größenklassen würden sich im Juli zu neuen Klimarekorden aufschwingen, Groß- und Einzelhandel präsentierten sich ebenfalls in bester Laune. Zugleich signalisierten die weiterhin sehr expansiven Beschäftigungspläne der Firmen, dass der Arbeitsmarkt als zentraler Treiber des Konsums unverändert Kraft habe.
„Die deutsche Wirtschaft stürmt von einem Stimmungsgipfel zum nächsten, keine Branche bleibt zurück“, fasste Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, zusammen. Aus der gegenwärtigen Euphorie möge teils die Erleichterung sprechen, dass das politische Risiko einer weiteren Destabilisierung der Eurozone nicht schlagend geworden ist. Zugleich machten die fortbestehenden Unwägbarkeiten im Verhältnis zu den USA und Großbritannien den großen Exportunternehmen zurzeit weniger Sorgen, auch weil die Konjunktur in anderen wichtigen Weltregionen anziehe. „Entscheidend ist aber, dass sich die exzellente Stimmung der Firmen inzwischen auch in harten Daten wie der Industrieproduktion widerzuspiegeln beginnt. Deutschland profitiert nicht zuletzt von der wirtschaftlichen Aufhellung bei den europäischen Partnern. Wenn die positiven Signale aus der europäischen Politik in greifbare Ergebnisse münden, sind die Aussichten gut, dass das stärkere Wachstum keine Eintagsfliege bleibt.“
Quelle: KfW Bankengruppe
Das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer Juli 2017 finden Sie hier.