04.09.2017

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer - Rast auf dem Gipfel nach rasantem Aufstieg

News der KfW Bankengruppe

Das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt: Der rasante Gipfelsturm des mittelständischen Geschäftsklimas setzt sich vorerst nicht fort: Der zentrale fällt im August geringfügig um 0,6 Zähler auf jetzt 28,3 Saldenpunkte.

Beide Komponenten des Geschäftsklimas gäben leicht nach: Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage würden gegenüber dem vorangegangenen Rekordniveau um 0,5 Zähler sinken. Mit nun 41,1 Saldenpunkten bewerteten die Firmen ihre laufenden Geschäfte allerdings weiterhin überaus positiv. Das spreche für eine anhaltend kräftige wirtschaftliche Dynamik zum Sommerausklang. Die mittelständischen Geschäftserwartungen verlören 0,8 Zähler und notierten bei 15,7 Saldenpunkten – ein weiterhin außerordentlich hohes Niveau, denn abgesehen vom Vormonat habe seit Anfang 2011 nie mehr Optimismus geherrscht als jetzt. Die kleinen und mittleren Unternehmen gingen offenbar fest davon aus, dass die schwungvolle Konjunktur auf absehbare Zeit anhalte.

Auch die Großunternehmen blickten zuversichtlich in die Zukunft, ihre Geschäftserwartungen stiegen um 0,3 Zähler auf 12,1 Saldenpunkte. Die zunehmende internationale Breite des Aufschwungs bei gleichzeitig verlässlich guter Binnennachfrage seien stichhaltige Gründe hierfür. Trotz der verbesserten Erwartungskomponentegebe das Geschäftsklima insgesamt um -1,4 Zähler auf 25,3 Saldenpunkte nach, weil die großen Firmen bei ihren Urteilen zur Geschäftslage einen Teil des vorangegangenen Anstiegs auf das Allzeithoch im Juli wieder zurücknähmen.

„Die deutsche Konjunktur läuft weiter rund, die leichten Stimmungseintrübungen bei Mittelständlern und Großunternehmen im August ändern daran nichts“, sagte Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Bedenke man die Vertrauenskrise in der Automobilindustrie, die jüngste Euroaufwertung, die anhaltenden geopolitischen Spannungen mit Nordkorea und die weiter auf der Stelle tretenden Brexit-Verhandlungen, so habe es durchaus einige gute Gründe für merklich vorsichtigere Einschätzungen auf Seiten der Unternehmen gegeben. Dass sich die Stimmung ungeachtet dessen auf einem Niveau nahe historischer Rekordstände halte, sei ein Zeichen von Selbstvertrauen und Stärke. „Ich erwarte eine weitergehende Belebung des außenwirtschaftlichen Umfelds in Europa und dem Rest der Welt sowie eine stabil aufwärtsgerichtete Binnennachfrage in Deutschland, die auf anhaltende Beschäftigungszuwächse, steigende Reallöhne und endlich auch wieder auf kräftiger anziehende Unternehmensinvestitionen setzen kann. Deutschland nimmt damit sowohl 2017 als auch 2018 ein Realwachstum von 2,0 % ins Visier.“

Im August warteten nahezu alle Wirtschaftsbereiche mit sehr guten Geschäftsklimaergebnissen auf. Das Ergebnis der großen Baufirmen bedeute nicht nur ein erneutes Allzeithoch gemessen an der eigenen Historie, sondern auch den höchsten jemals erreichten Wert unter allen Branchen und Größenklassen seit Beginn der Erhebung des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers im Januar 1991. Verlass sei weiterhin auch auf den Arbeitsmarkt. Die Beschäftigungspläne der Firmen seien seit Anfang 2016 auf einen zunehmend expansiven Kurs eingeschwenkt, ohne das Anzeichen einer Ermüdung erkennbar würden.

Quelle: KfW Bankengruppe

Das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer August 2017 finden Sie hier.