
KfW-Kreditmarktausblick: Kreditneugeschäft in Deutschland mit temporärem Rückenwind
News der KfW Bankengruppe
Der aktuelle KfW-Kreditmarktausblick zeigt: Das geschätzte Kreditneugeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen hat im vierten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,6 % zugelegt.
Auch im ersten Halbjahr 2017 dürften die Zuwachsraten positiv ausfallen. Eine kräftige Erholung sei allerdings nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Der Rückenwind am Kreditmarkt dürfte bereits ab Jahresmitte wieder abflauen, komme er doch von der Erwartung steigender Kreditkosten und nicht von anziehenden Unternehmensinvestitionen.
Die Unternehmensinvestitionen seien preisbereinigt im Schlussquartal 2016 zum dritten Mal in Folge zurück gegangen und hätten somit nicht zum jüngsten Wachstum am Kreditmarkt beigetragen. Dieses sei vielmehr auf die Erwartung der Firmen zurückzuführen, dass hierzulande mittelfristig die Kreditkosten steigen könnten. Unternehmen deckten wohl ihren absehbaren Finanzierungsbedarf eher früher als später. Die Zinswende in den USA und die Spekulationen um eine geldpolitische Trendwende in der Eurozone aufgrund sinkender Deflationsgefahren dürften hier ihre Wirkung zeigen.
„Die Investitionsdynamik bleibt mau – trotz guter Stimmung in der Wirtschaft, robuster Konjunktur, ausgezeichneter Finanzierungsbedingungen und zunehmender Kapazitätsauslastung der Unternehmen“, sagte Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Die außergewöhnlichen politischen Risiken, allen voran die Unsicherheit hinsichtlich künftiger Wirtschaftsbeziehungen zu wichtigen Partnern wie USA und Großbritannien, erschwerten den Unternehmen die langfristige Planung und dämpften die Investitionsbereitschaft. „Ich erwarte nicht, dass das Kreditneugeschäft mit Unternehmen in diesem Jahr nachhaltig aus seiner seit 2011 zu beobachtenden Seitwärtsbewegung ausbrechen kann.“
Quelle: KfW Bankengruppe
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