
KfW-Unternehmensbefragung 2017: Großteil der Unternehmen plant Digitalisierungsmaßnahmen in den kommenden zwei Jahren
News der KfW Bankengruppe
Die Unternehmensbefragung der KfW zeigt: Der größte Teil der Unternehmen in Deutschland plant, in den kommenden zwei Jahren Digitalisierungsmaßnahmen durchzuführen. Knapp 42 % geben an, Investitionen in die Digitalisierung fest eingeplant zu haben. Ein Viertel der Unternehmen ist noch unentschieden, ein Drittel sieht keine Digitalisierungsmaßnahmen vor.
Zu den Vorreitern der Digitalisierung zählten die Unternehmen des Groß- und Außenhandels. Mehr als zwei Drittel von ihnen wollten in den kommenden 24 Monaten entsprechend investieren. Neun von zehn Unternehmen würden als eines ihrer Motive für die Digitalisierung nennen, die Chancen der neuen Technologien nutzen zu wollen. Für zwei Drittel der Unternehmen sei dies sogar der einzige Grund für ihre Aktivitäten. Neben der Nutzung von Chancen würden die Unternehmen konkrete Forderungen von Kunden, Wettbewerbsdruck am Markt und Druck in der Wertschöpfungskette als Antriebsfaktoren für Digitalisierungsmaßnahmen nennen.
Der Chefvolkswirt der KfW, Dr. Jörg Zeuner, sagte zu den Ergebnissen der Unternehmensbefragung: „Die Digitalisierung gilt als wesentlicher Treiber für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der deutschen Wirtschaft. Die Unternehmensbefragung 2017 zeigt, dass ein großer Teil der Unternehmen dieses Thema zunehmend aktiv angeht und das vor allem mit dem Ziel, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Das ist ein ermutigendes Signal, das zeigt: Es bewegt sich etwas.“
Deutliche Unterschiede zeigten sich in der Befragung zwischen größeren und kleinen Unternehmen: Während knapp 80 % der Unternehmen mit mehr als 50 Mio. EUR Jahresumsatz Digitalisierungsmaßnahmen planten, täten dies nur rund 27 % der Unternehmen mit weniger als 1 Mio. EUR Jahresumsatz. Junge Unternehmen äußerten sich deutlich zurückhaltender als ältere; nur 32 % der jungen Firmen wollten in absehbarer Zeit in die Digitalisierung investieren. Ein Grund hierfür könnte sein, dass junge Unternehmen häufiger bereits mit modernen Technologien starteten und daher in ihren Anfangsjahren seltener als ältere Unternehmen einen Nachholbedarf hätten. Junge Unternehmen berichteten auch seltener über die Nutzung von Chancen als Grund für ihre Digitalisierungsmaßnahmen, sie würden hingegen stärker äußere Faktoren wie Forderungen von Endkunden oder Wettbewerbsdruck als Motiv nennen.
Bei der Durchführung von Digitalisierungsmaßnahmen sähen sich die Unternehmen mit verschiedenen Hemmnissen konfrontiert. Die mit 33 % am häufigsten genannten Schwierigkeiten beträfen die Anpassung der Unternehmens- bzw. Arbeitsorganisation bei der Umstellung auf eine stärker digitalisierte Arbeitsweise. Weitere Hemmnisse seien Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz (31 %) und mangelnde IT-Kompetenzen im Unternehmen bzw. Verfügbarkeit von IT-Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt (28 %). Mit Werten zwischen 26 und 28 % folgten eine mangelnde Qualität der Internetverbindung, etwa was Geschwindigkeit und Stabilität betreffe, Schwierigkeiten bei der Umstellung der bisherigen IT-Systeme sowie die Unsicherheit über zukünftige Technologien und Standards.
Quelle: KfW Bankengruppe
Die Unternehmensbefragung 2017 finden Sie hier.